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Lunar Park, Bret Easton Ellis, Kiepenheuer & Witsch

Stellen Sie sich vor, Sie schreiben als Student einen Bestseller, doch Ihr Starruhm versinkt in einem See von Verunglimpfungen, Alkohol und Drogen. Stellen Sie sich dann vor, Sie bekommen eine zweite Chance – so wie der Romanheld Bret Easton Ellis in Lunar Park.

Zunächst glaubt man, eine Autobiographie in Händen zu halten: Autor und Protagonist Bret Easton Ellis fasst sein bisheriges Leben zusammen, er erzählt von seinen Romanen, von den Menschen, die in seinem ausschweifenden Leben eine Rolle spielten, von Beziehungen und Affären, von seiner Familie, vor allem von seinem unerträglichen Vater. An welchem Punkt sich die Fiktion mit der Realität vermischt, darüber wird in den USA heftig debattiert. Bret heiratet Jayne, eine bekannte Schauspielerin, und zieht mit ihr und den beiden Kindern in einen Vorort, um endlich ein richtiges Familienleben zu führen, weit weg von Drogen und sonstigen Verführungen. Doch das Idyll wird gestört, als seltsame Dinge geschehen: Ein Spielzeug seiner Tochter beginnt ein Eigenleben zu führen, ein junger Fan sieht aus wie Patrick Bateman aus der Verfilmung von American Psycho, Jungen verschwinden aus der Nachbarschaft und die Farbe des Hauses blättert ab. Ist das alles nur auf Ellis’ kranke Fantasie zurückzuführen, wie Jayne glaubt, oder passiert das alles wirklich? Aus dem Familienroman wird ein Horrorszenarium à la Stephen King, doch kann man das wirklich ernst nehmen?
Ein großartiges Spiel um Schein und Sein, eine bizarre Selbstspiegelung, die bewusst aufs Glatteis führen will und sich jeglicher Kategorisierung verweigert.

Erschienen: 2006 | ISBN: 978-3-462-03654-1 |  464 Seiten

Bilder: Privat

07.2019